Haus am Grunewald

 

Einer unter vielen ist der Bungalow in der Tapiauer Allee am Berliner Grunewald. 1971 wurden auf dem Aushub des nahegelegenen Olympiastadions 35 Atriumhäuser für ein familiengerechtes Wohnen bei gleichzeitig geringem Flächenverbrauch errichtet.

Die neue Putzfassade aus Kalkputz auf einem Wärmedämmverbundsystem aus Holzfaserplatten verrät nichts mehr von der schadstoffreichen Vergangenheit des Hauses. Fassadenplatten aus Asbest-Faserzement, ebenso die Unterkonstruktion; Bodenfliesen aus Vinylasbest mit asbesthaltigem Kleber verklebt; Rohrleitungen aus Asbest-Faserzement – selbst der Gartenzaun war aus Asbest-Faserzementplatten.

Nach Abschluss der Schadstoffsanierung wurde mit der einzigen Rohbauanpassung im Rahmen des Umbaus das namensgebende Atrium durch eine große Schiebeverglasung zur zentralen Wohnküche geöffnet.

Die weiteren Grundrissanpassungen erfolgten unter dem Gesichtspunkt der Altersgerechtigkeit, um die im Bestand gegebene ebenerdige Organisation des Grundrisses optimal zu nutzen.

Die energetische Sanierung erfolgte mit Augenmaß, da der Ertüchtigung der Außenwände durch die kompakte Bauweise im nachbarschaftlichen Kontext Grenzen gesetzt waren. Jedoch konnte durch eine differenzierte Auslegung der Dämmung der Außenwände, durch die Dämmung der Dachfläche und durch den Einbau einer Holzpellet-Heizung der KfW-Standard „Effizienhaus 85“ (EnEV 2009) erreicht werden. Der Einsatz von Holzfaserplatten für die Dämmung der Außenwände und der Dachfläche sind ebenso wie die Einsparung an Energie im zukünftigen Betrieb ein Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Leistungsumfang:
Objektplanung Gebäude und Innenräume, LP 1-8
Fachplanung Wärmeschutz und Energiebilanzierung

Fertigstellung:
Februar 2015

Fotos:
werk A architektur